Reiner Michalke ist Intendant der „Monheim Triennale“.

Von 1986 bis 2022 war er künstlerischer Leiter des Europäischen Zentrums für Jazz und Aktuelle Musik im „Stadtgarten“ Köln und von 2006 bis 2016 künstlerischer Leiter des „Moers Festival“.

Nach dem Abitur (1975) begann er mit dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln und der Musik an der Musikhochschule Köln (beides ohne Abschluss).

Von 1976 bis 1986 arbeitete er als freischaffender Musiker in verschiedenen Gruppen (“Extempore”, „NoNett“ u.a.) und von 1980 bis 1986 war er Dozent für Bass, Gitarre und Ensemblespiel an der Musikschule Remscheid.

1978 gründete er zusammen mit anderen Musikern die Initiative Kölner Jazz Haus e.V. (IKJH) und veranstaltete im selben Jahr das 1. Kölner Jazz Haus Festival.

Zwischen 1979 und 1985 bemühte sich die IKJH erfolgreich um das leerstehende Stadtgarten-Restaurant. Hier wurde mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen ein Konzertsaal errichtet, der am 4. September 1986 eröffnet werden konnte. Im „Stadtgarten“ finden heute auf drei Bühnen (Konzertsaal, “Studio 672” und Café-Restaurant) jährlich ca. 400 Veranstaltungen überwiegend aus dem Bereich der Aktuellen Musik (Jazz, World, Pop, experimentelle Musik) statt (www.stadtgarten.de).

Von 1989 bis 1996 war er gemeinsam mit Matthias von Welck künstlerischer Leiter des Festivals „post this & neo that“ in der Kölner Philharmonie. Von 1991 bis 2007 war er Mitglied in der Künstlerischen Leitung der „MusikTriennale Köln“ (1994, 1997, 2000, 2004, 2007), hier verantwortlich für den Programmbereich Jazz & Improvisierte Musik. Für die MusikTriennale realisierte er u.a. 1994 mehrteilige Konzertprojekte mit Auftragskompositionen für Ornette Coleman und John Zorn, 1997 die erste Bühnenfassung von Carla Bley’s Oper “Escalator Over The Hill” und im Jahr 2000 die erste große Werkschau des norwegischen Jazz außerhalb Norwegens („Sounds From the North“).

Im Mai 2005 wurde er zum künstlerischen Leiter des Moers Festival berufen (www.moers-festival.de). 2016 bat er um die vorzeitige Auflösung seines bis 2020 datierten Vertrags. Seit 2017 ist er künstlerischer Leiter des „Europäischen Zentrums für Jazz und aktuelle Musik“ im Stadtgarten Köln. Im Oktober 2018 wurde er zum geschäftsführenden Intendanten der „Monheim Triennale“ berufen. Die „Monheim Triennale“ soll ab 2023 alle drei Jahre in der „Kulturraffinerie K714“, einem dann zu einer Veranstaltungsstätte ausgebauten, unmittelbar am Rhein gelegenen Industriedenkmal, stattfinden. Bereits 2020 wird es eine erste, kleinere Ausgabe des Festivals an anderen Spielorten geben. Ziel der „Monheim Triennale“ ist es, wegweisende aktuelle künstlerische Positionen im Bereich der Improvisierten, Komponierten und Populären Musik erlebbar zu machen (www.monheim-triennale.de).

Produktions- und Beratungstätigkeiten

Neben seiner künstlerischen Programmarbeit für die o.g. Festivals und den „Stadtgarten“ arbeitet er seit 1982 als Produzent („Stadtmusik“, Off-Show u.a.) und Moderator (Jazzforum u.a.) für Hörfunk und Fernsehen des Westdeutschen Rundfunks, des Deutschlandfunks und der Deutschen Welle. Er übernahm ab 1987 für das WDR-Fernsehen die Fachberatung bei den Jazz-Festivals in Köln, Moers, Viersen und Leverkusen und produzierte für „Kanal 4“ das TV-Konzertmagazin „Extempore“. Zwischen 2014 und 2016 war er Initiator und ausführender Produzent für die WDR-Sendungen „Helge hat Zeit“ mit Helge Schneider und „Anke hat Zeit“ mit Anke Engelke.

1999 konzipierte er im Auftrag des Bundespresseamtes das kulturelle Rahmenprogramm für die ausländischen Journalisten beim Weltwirtschaftsgipfel in Köln. 2001 folgte die Gründung des „Büro für innovative Kulturprojekte und Kommunikation“ (bikk.) mit Büros in Köln und Berlin.

Mit „bikk.“ produzierte er u.a. die Empfänge der Bundesregierung zu den Int. Filmfestspielen in Berlin (2001 und 2002), organisierte den Gründungsakt der Kulturstiftung des Bundes in Halle (2002), die Empfänge der Landesregierung NRW („Kultur trifft Sport“ in 2003 und 2004) in Düsseldorf und veröffentlichte im Auftrag des Landes NRW „Musik life – Studie zu den Spielstätten für Aktuelle Musik in NRW“ (2004).

2010 erstellte er im Auftrag der Hansestadt Hamburg ein Gutachten für den Veranstaltungsbereich des geplanten „Zentrums für Jazz, Pop und aktuelle Musik Hamburg“.

Gremientätigkeit

Neben einer intensiven Reisetätigkeit, die ihn zu den wichtigen internationalen Jazzfestivals und zu Konzerten in aller Welt führt, war er von 1992 bis 2005 Gründungs- und Vorstandsmitglied im „Europe Jazz Network“ (www.europejazz.net), dem Zusammenschluss europäischer Konzertdirektoren und begleitete von 2002 bis 2004 das Projekt „Europe Jazz Odyssey“ im Rahmen des EU-Förderprogramms „Kultur 2000“. Er ist Gründungsmitglied der Bundeskonferenz Jazz (www.bkjazz.de) und dort zuständig für Europafragen.

Reiner Michalke war Gründungsmitglied und bis 2005 Sprecher des Off Cologne – Verband mittelständischer Kulturwirtschaftsbetriebe e.V. und Sprecher des KulturNetz Köln – einem Zusammenschluss der Freien Kulturszene. Von 1984 bis 2005 war er “Sachkundiger Einwohner” im Kulturausschuss des Rates der Stadt Köln (für Bündnis 90/die Grünen).

Von 2016 bis 2021 war er Mitglied im Musikbeirat des Goethe-Instituts.

Preise und Auszeichnungen

1982 – „SWF Jazzpreis“ mit Initiative Kölner Jazz Haus e.V.
2012 – „Rheinischer Kulturpreis“ der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland mit moers festival
2014 – Auszeichnung der Deutschen Akademie für Fernsehen als Produzent mit „Anke hat Zeit“
2015 – „Award for Adventurous Programming“ des Europe Jazz Network mit moers festival
2016 – Auszeichnung als „Spielstätte des Jahres“ im Rahmen des Spielstättenprogrammpreises APPLAUS der Bundesregierung mit Stadtgarten Köln
2017 – Auszeichnung als „Kulturmanager des Jahres“ des Kölner Kulturrat mit Stadtgarten Köln
2022 – Auszeichnung als „Spielstätte des Jahres“ im Rahmen des „Deutschen Jazzpreis“ mit Stadtgarten Köln

Reiner Michalke lebt mit seiner Frau in Köln und Nova Scotia/Kanada.