Wie das Programm entsteht – How the Programme is made

(Aus: Moers Festival-Blog 2015 – Sroll down for English version.)

Oft wird uns die Frage gestellt, wie das Programm zum moers festival entsteht und nach welchen Kriterien ausgewählt wird. Festivalchef Reiner Michalke gibt Auskunft.

Das Ziel des Kurators muss es sein, eine möglichst objektive Position einzunehmen und seine persönlichen Vorlieben soweit wie möglich zurückzustellen. Im Idealfall gelingt es ihm, das künstlerische Geschehen so abzubilden, dass seine Auswahl Überblick und Orientierung bietet. Für das moers festival bedeutet dies, einmal im Jahr einen Überblick über die interessantesten Entwicklungen im Bereich der aktuellen Musik zu geben, mit Arbeiten von Musiker_innen, die abseits des Mainstreams auf der Suche nach neuen Formen und Sprachen sind.

„Die Taschenlampe des Publikums“ zu sein, wie der SWR-Jazzredakteur Günther Huesmann sinngemäß einmal die Aufgabe des Kurators formuliert hat. Oder etwas weniger bildreich: „Die kreativen Ränder des Jazz auf ihre Produktivität hin zu untersuchen“, so der Journalist Ralf Dombrowski in einer Nachbesprechung zum moers festival 2006.

Im Gegensatz dazu steht eine andere und nicht weniger legitime kuratorische Herangehensweise: Die Einnahme einer subjektiven Position. Das heißt, der Programmmacher setzt sich ein Thema oder stellt eine inhaltliche These auf und wählt gezielt Beiträge aus, die seinem Thema entsprechen oder seine These untermauern. Hierfür gibt es viele Beispiele. Gerne erinnere mich noch an eigene Themenstellungen, wie „Jazz Classics by Today’s Improvisers“ (Festival „post-this & neo-that“ 1989) oder „Sounds from the North“ (Musiktriennale Köln 2000), bei dem wir ausschließlich Musik aus Norwegen gezeigt haben. Diese ’subjektive Position‘ kann soweit gehen, dass man als Programmmacher eigene Beiträge generiert. Doch dazu später mehr.

Gleich welche Position man einnimmt: Programmmachen bleibt immer eine Mischung aus Recherche, Intuition und Zufall.

Die Recherche

Die Recherche ist das Handwerkszeug des Kurators. So habe ich den Anspruch, ständig gut informiert zu sein. Ich sehe mich als Journalist, der viel unterwegs ist, die wichtigen Festivals, Städte und Ereignisse besucht und im Netz recherchiert. Als ich die Aufgabe des Festivalleiters in Moers übernommen habe, kam mir zugute, bereits über ein langjähriges, weit verzweigtes Netzwerk aus Kolleg_innen, Journalist_innen und Musiker_innen zur Informationsbeschaffung verfügen zu können.

Auch wenn das Internet eine unerschöpfliche Quelle von Information ist, ohne das ich mir meine Arbeit gar nicht mehr vorstellen kann, ist der persönliche Besuch von Konzerten und Festivals durch nichts zu ersetzen. Hier, und nur hier, habe ich die Möglichkeit, Musiker_innen auf einer Bühne vor Publikum zu erleben. Und der hier entstehende persönliche Eindruck ist die Grundlage meiner Programmarbeit. So hilfreich es sein kann, ein kurzes Video zu sehen, ist es wichtiger für mich zu erleben, ob etwas auch eine Stunde lang live auf einer Bühne funktioniert. Und vor allen Dingen, ob ich mir vorstellen kann, das Ganze nochmal eine Stunde lang auf ‚meiner‘ Bühne zu hören. Im Studio aufgenommene Musik hat für mich daher auch wenig Aussagekraft.

Eine weitere nicht zu unterschätzende Tatsache ist, dass der Besuch von Konzerten und Festivals Gelegenheit bietet, das bereits angesprochene Netzwerk lebendig zu halten und stetig auszubauen. Bei diesen Gesprächen, nicht selten beim Frühstück im Hotel, werden oft die interessantesten Neuigkeiten ‚verhandelt‘. Hier berichten alle, was sie gesehen und wovon sie gehört haben, und was sie immer schon mal sehen wollten.

Instinkt und Intuition

Es liegt im Wesen des Intuitiven, dass dieses Element in der Programmplanung am schwierigsten zu erfassen ist. Hinzu kommt, dass die Intuition, als kleine Schwester der Erfahrung, viele Jahre benötigt, um sich zu entwickeln. Ist es Ergebnis von Recherche, Intuition oder Zufall, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein? „Everything’s about timing“, sagt Huub van Riel, mein Kollege vom Bimhuis in Amsterdam.

Ich erinnere mich noch sehr genau an den März 2008, als ich zum ersten Mal mit einer Handvoll Zuhörer_innen Colin Stetson in einem kleinen Club in Brooklyn hörte. Ich war für ein paar Tage in New York, wie meist ohne unmittelbaren Anlass, und versuchte so viel wie möglich zu hören. Von dem Termin hatte ich nur zufällig erfahren, und obwohl die Ankündigung „Basssaxophon solo“ nicht in mein für die große Bühne in Moers übliches ‚Beuteschema‘ passte, hat mich mein Instinkt dort hingeführt. Während des Konzerts wurde mir schnell klar, welch große Kunst sich da vor mir auftat. In der Folge habe ich dann jedoch noch lange mit mir gerungen, ob dieser Musiker in der Lage sein würde, alleine mit seinem Instrument auf der Bühne im Festivalzelt zu bestehen.

Hinzu kommt, dass ich von dem Ehrgeiz getrieben bin, dabei zu sein, wenn „es“ wieder passiert. „Es“ passierte zwischen 1965 und 1967. In diesem relativ kleinen Zeitfenster hätte man innerhalb einer Woche die Beatles, John Coltrane, Miles Davis, Jimi Hendrix und Karlheinz Stockhausen live im Konzert erleben können. Hier erreichte die schöpferische Musik im 20. Jahrhundert eine kritische Masse, ein künstlerisches Momentum, das noch bis weit in die Zukunft Auswirkungen haben wird. Leider war ich zu jung, um damals dabei gewesen zu sein – obwohl es theoretisch möglich gewesen wäre.

Die Kombination aus Recherche und Intuition sind bestimmende Faktoren beim ‚Entdecken‘. Bei der Programmzusammenstellung bleibt der Zufall weiterhin ein unberechenbares Element.

Der Zufall

Beim diesjährigen Festivalprogramm ist mir bei einigen Beiträgen zum ersten Mal die Nähe zu „Religion“ und „Glauben“ aufgefallen. Aber erst nachdem die Auswahl feststand. So bei der Jones Family und dem Ehepaar Jean und Marcus Baylor, alles Musiker_innen, die das Musikmachen in der Kirche gelernt haben, oder die Referenz Colin Stetsons an den strenggläubigen Henryk Gorecki und seine Sinfonie der Klagelieder.

Ein weiteres Beispiel für eine solche Art von Zufall begegnete mir in einer Besprechung des niederländischen Journalisten Henning Bolte zu der CD „The Jazz Composer’s Orchestra Update“, der, überrascht über die Frische der alten Stücke des damals 25-jährigen Michael Mantlers, die Frage aufwarf, welche Musik 25-Jährige heute entwerfen würden. Ganz unabhängig davon, hatte ich Michael Mantler schon eingeladen und war mit drei jungen Komponistinnen, die große Besetzungen leiten, im Gespräch, ihre aktuellen Projekte in Moers zu zeigen. Allerdings ohne den o.g. Zusammenhang gesehen zu haben.

Und tatsächlich ist es auch Zufall, dass wir in diesem Jahr eine solche Häufung von Saxophonisten haben, während wir im vergangenen Jahr eine solch zufällige Häufung von Gitarristen hatten.

Festivalmachen

Als Leiter eines weltweit beachteten Festivals liegt die Versuchung nahe, eigene Programmbeiträge zu generieren. Das können Auftragskompositionen oder –konzeptionen sein, oder Begegnungen von Musiker_innen, die vorher noch nicht zusammen gespielt haben. Dieser Versuchung bin auch ich hin und wieder erlegen. So zum Beispiel im Fall von Carla Bley, mit der ich seit der ersten konzertanten Aufführung von „Escalator Over The Hill“ (Musiktriennale Köln 1997) im Gespräch war, ob sie nicht mal wieder etwas ‚Größeres‘ schreiben wollte. Oder wenn ich Musiker wie Arve Henriksen gefragt habe, mit wem sie immer schon mal spielen wollten, oder Colin Stetson, was er immer schon mal machen wollte.

Bei Carla Bley ist „La Lecon Francaise“ (moers festival 2012), bei Arve Henriksen der gemeinsame Auftritt mit Bill Frisell (moers festival 2010) und bei Colin Stetson die Bearbeitung der 3. Symphonie von Henryk Gorecki, der ich mit großer Vorfreude entgegen sehe, entstanden. Dies alles sind Projekte, die es ohne das moers festival vielleicht nicht gegeben hätte bzw. geben würde. Aber wie die Aufstellung schon zeigt, bilden diese Produktionen die Ausnahme von der Regel, die da lautet, das abzubilden, was die Musikszene aus sich heraus anbietet.

Die Ausschlusskriterien

Sehr ungern beantworte ich die Frage, warum ich eine bestimmte Gruppe/eine_n bestimmte_n Musiker_in nicht eingeladen habe und entgegne regelmäßig, dass ich lieber die Frage positiv beantworte, also warum ich eine_n Künstler_in einlade. Es gibt jedoch Ausschluss-Kriterien bei der Programmzusammenstellung, die ich benennen kann.

Moers war und ist immer ein exklusives Festival gewesen. So hat es mein Vorgänger gehalten, und so werde ich es halten. Das heißt, dass Bands, die auf Tournee sind, ausgeschlossen sind. Selbstverständlich gibt es aber immer auch hier Ausnahmen von der Regel, wie z. B. im vergangenen Jahr, als das Sun Ra Orchestra auf seiner Jubiläumstournee durch die Galaxis war, oder bei Bassekou Kouyaté den ich einfach in diesem Jahr noch einmal auf der Bühne haben wollte.

Ebenfalls schließe ich Musiker_innen und Gruppen aus, die auf anderen, ähnlich genau beobachteten Festivals oder Showcase-Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum mit ihrem Projekt bereits gezeigt worden sind. Auch hier gab es bestimmt schon Ausnahmen, wobei mir im Moment keine einfallen will.

Und ein drittes Ausschlusskriterium ist die massive Marketing-Präsenz einer Plattenfirma, die den Festivalauftritt nutzt, um ihren Tonträger zu bewerben. Ich habe nichts gegen Plattenfirmen, die ambitionierte Musik produzieren und versuchen, damit Geld zu verdienen. Im Gegenteil. Ich will nur verhindern, dass der Eindruck entstehen könnte, der Festivalauftritt wäre erkauft oder gepusht. Das Programm des moers festival wird zu großen Teilen aus öffentlichen Mitteln finanziert. Daraus leite ich die Verpflichtung ab, ein von wirtschaftlichen und anderen nicht-künstlerischen Erwägungen unbeeinflusstes Programm zu machen. Tatsächlich können sich diese Unabhängigkeit nicht viele Festivals leisten. Die, die es können, wissen dieses große Privileg zu schätzen.

Abschließend

Bei allen Bemühungen, ein möglichst aktuelles und aussagefähiges Programm zu machen, bin ich mir bewusst, dass ich als Programmmacher nicht nur die Nerds zu bedienen habe sondern ein Festival nur dann gut ist und seinen Namen verdient, wenn es auch Spektakel und große Unterhaltung bietet. Kein Mensch ist in der Lage, sich mehrere Stunden hintereinander der Katharsis hinzugeben und ununterbrochen hyper-ambitionierter Musik zu lauschen. Gerade das gemeinschaftliche Erlebnis, das die improvisierte Musik bietet, musikalische Augenblicke, die nur in diesem einen Moment geschehen und unwiederholbar sind, machen ja einen großen Reiz unserer Musik aus. Und die Tatsache, dass alle Zuhörer_innen vor der Bühne gleich sind und über alle Generationen hinweg ein gemeinsames Erlebnis teilen, egal, ob sie Berufs- oder Gelegenheitshörer_innen sind, macht unsere Musik so einzigartig.

Ob ein Festivaljahrgang dann wirklich gut, herausragend oder nur durchschnittlich war, hängt natürlich immer zuerst davon ab, wie gut ich als Kurator meinen Job gemacht habe. Ich möchte aber auch zu bedenken geben, dass uns künstlerischen Leiter_innen, die wir unentwegt auf der Suche nach dem Neuen, dem Unbekannten und dem Unerhörten sind, die Evolution nicht den Gefallen tut, neue musikalische Talente im jährlichen Festival-Zyklus zu produzieren. Von den ganz besonderen Musiker_innen, die jeweils ein neues musikalisches Kapitel aufschlagen, gibt es vielleicht nur eine Handvoll je Generation. Und die wachsen nicht auf den Bäumen, sondern in den Clubs und vielen kleinen Spielstätten überall auf der Welt. Das sind die Bühnen, die für diese Musik und ihre Musiker_innen die Welt bedeuten und ohne die es keine Festivals geben würde.

Doch das ist eine andere Geschichte …


How the Programme is Made

We’ve often been asked how the moers festival programme is actually made and which are the criteria for selection. Artistic director Reiner Michalke reports about his job as the festival’s curator.

by Reiner Michalke

The curator’s goal must be to assume an objective position and ignore his own personal favourites as much as possible. Ideally, he can reflect the artistic development in such a way that his selection will be a summary, and show in which direction it’s all heading. For moers festival this means having to create an annual summary of the most interesting developments in the area of current music, with non-mainstream works by musicians looking for a new shape or language.

To be “the audience’s torch” is an analogy SWR jazz producer Günther Huesmann once used to describe a curator’s task. Or, less figurative in a summary about the 2006 moers festival by journalist Ralf Dombrowski: “search along the prolific creative edges of jazz”.

Contrasting, but no less legitimate is the different curator’s approach of assuming a subjective position. In this case, the programme maker defines a topic or a concept, then specifically chooses contributions which suit his topic or underline his concept. There are many examples for this type of approach. I fondly remember ‘Jazz Classics by Today’s Improvisers’ (Festival ‘post-this & neo-that’ 1989) or ‘Sounds from the North’ (Musik Trienniale Köln 2000), exclusively presenting music from Norway. This ‘subjective position’ can even mean that the programme maker actually generates the contributions. More about this later.

No matter which position is assumed, programme making will always remain a mix of research, intuition and mere coincidence.

Research

Research is really the curator’s main tool. I for my part have the need to be well informed at all times. I see myself as a journalist, frequently on the road, visiting the most important festival, cities and events, researching on the Internet. When I accepted the task as festival director in Moers, I could get necessary information from my network of colleagues, journalists and musicians, an extended network I had built up over the previous years.

Even though the Internet provides a sheer never-ending source of information, which I couldn’t possibly do without, nothing beats visiting concerts and festivals in person. There, and only there, I do have the chance to see musicians on stage in front of their audience. That personal impression, created at that very moment, is fundamental for my programme making process. As helpful as it may be to watch a brief video clip, it is much more important for me to see with my own eyes if it all still works out when it’s performed live on stage for an entire hour. And most importantly, can I imagine wanting to hear another hour of it all over again on ‘my stage’? This explains why studio recordings are not very conclusive for me too.

Another fact should not be underestimated: visiting concerts and festivals provides opportunities to keep the above mentioned network alive and to continually enlarge it. It is during these conversations, typically taking place at the hotel breakfast, the most interesting news are often ‘being traded’. It’s where everyone talks about what they’ve seen, what they’ve heard of, what they’ve always wanted to see.

Instinct and intuition

It is in the nature of intuition that this element in programme planing is the most difficult to grasp. Additionally, intuition is much like experience, something that needs many years to develop. Is it the result of research, intuition or mere coincidence to be at the right place at the right time? “Everything is about timing” says Huub van Riel, my colleague at Bimhuis in Amsterdam.

I remember March 2008 pretty well. That’s when I first heard Colin Stetson at a small club in Brooklyn together with only a handful of other people in the audience. I was in New York for a couple of days, for no specific occasion like most of the time, and I was just trying to go and listen to as many concerts as possible. I had only heard about the gig by chance. Even though the announcement ‘bass saxophone solo’ did not really tick the right boxes for me in my search of musicians for the main stage at Moers, it was instinct that made me go there anyway. During the concert, I quickly realised the great potential of his artistic quality. However, I kept wondering for some time if this musician would be capable of being on the festival tent’s stage all alone with only his instrument.

Another thing is that I’m driven by the ambition to be part of something if and when that ‘something’ happens again. ‘It’ happened between 1965 and 1967. Within this relatively small window in time you could have seen a live concert with the Beatles, John Coltrane, Miles Davis, Jimi Hendrix and Karlheinz Stockhausen, all in just one week. Back then creative music reached its critical mass in the 20th century, the start of an artistic momentum which continues to influence music into the future. Unfortunately, I was too young to be part of it back then, although it would have been possible in theory.

The combination of research and intuition are determining factors in the process of ‘discovery’. When putting a programme together coincidence remains an unpredictable element.

Coincidence

When looking at the festival programme for this year, I suddenly noticed the element of ‘religion’ or ‘faith’ in some contributions. I had only remarked it after the programme had been finalised: The Jones Family and Jean and Marcus Baylor, all learnt the art of making music at church, or Colin Stetson’s references to the devoted Henryk Górecki and his Symphony of Sorrowful Songs.

I noted another example for this type of coincidence connected to that review Dutch journalist Henning Bolte wrote up about the CD ‘The Jazz Composer’s Orchestra Update’. Being surprised by the freshness of those old tracks by then 25-year-old Michael Mantler, Bolte posed the question which type of music 25-year-olds are actually creating today? Totally unrelated to this remark, I had already invited Michael Mantler, and was investigating the possibilities with three young composers, all leading large bands, to come and show their current projects at Moers. I had not noticed any correlation between the two incidents mentioned above.

And yes, it is really coincidence that we have an accumulation of saxophone players this year, whereas last year we had an equally coincidental accumulation of guitar players.

Making festivals

As artistic director of one of the internationally observed festivals it can be tempting to generate your own festival contributions. It could be comissioned compositions or conceptions, or setting up concerts with musicians who haven’t previously performed together. Every now and then I have also given in to this temptation. This was the case with Carla Bley, who I asked if she didn’t feel like doing something ‘large-scale’ again ever since I had produced her first concert-style performance of ‘Escalator Over The Hill’ (Musik Triennale Köln 1997). Or when I asked Arve Henriksen who would be a musician he has always dreamt of performing with. Or when I asked Colin Stetson what he has always been wanting to do.

In the case of Carla Bley that question resulted in the ‘La Leçon Française’ (moers festival 2012), for Arve Henriksen it resulted in the joint performance with Bill Frisell (moers festival 2010), and in Colin Stetson’s case it’s his adaptation of Henryk Górecki’s third symphony which I am very much looking forward to. All of these projects might never have been created, if it wasn’t for moers festival. However, these arrangements clearly reveal that this type of production is an exception to the rule. The rule remains to simply reflect what happens in the music scene all by itself.

Exclusion Criteria

I am not fond of answering the question why I haven’t invited a certain band or musician. Most of the time I reply that I prefer a positive approach, and hence I rather explain why I did invite a certain artist. However, during my programme making process I do apply some exclusion criteria which can be defined.

Moers is and has always been an exclusive festival. That’s how my predecessor kept it, and I have continued to keep it that way. This means, that bands who are touring are excluded by default. Needless to say there can be exceptions to the rule, just like last year with Sun Ra and his Arkestra on their anniversary tour through the galaxy, or as the case with Bassekou Kouyaté, whom I simply wanted to have on stage again this year.

I also exclude musicians and bands who have already performed their project at another just as closely monitored festival or showcase event in the Germany-speaking area. Surely there must have been exceptions from this rule also, but I can’t think of any at this moment.

The third exclusion criteria is massive marketing presence of any record company, who wants to use the artist’s performance at the festival as marketing boost for their product release. I am not against record companies producing ambitious music and trying to earn money with it, on the contrary. I just want to avoid the notion of the festival having been bought out or pushed by any particular company. The programme for moers festival is largely subsidised by public funds. I therefore regard it as my responsibility to create a programme which is not biased by economic or other non-artistic considerations. It’s true that there are very few festivals who can afford such independence. Those who can, treasure this great privilege.

Conclusion

Despite all the best efforts to make an up-to-date and meaningful programme, as a curator I am well aware that I can’t just serve the ‘nerds’. A festival is only good and deserving of its name when it can offer a real show as well as great entertainment. No one can devote several hours to a catharsis, or can listen non-stop to hyper-ambitious music. The shared experience is the key to improvised music: musical instants which only happen in that moment in time and can’t be replicated. This is the great attraction of our music. Plus the fact that everyone in the audience is equal, no matter if they are music professionals or casual listeners. It’s what makes our music so unique.

If a festival edition was really good, outstanding or just average has always depended on how well I did my job as a curator. However, I would like to add that there is another determining factor irrespective of artistic directors’ constant search for novelties: discovery of the unknown and the unheard is still dependent on the course of evolution which does not produce new musical talents for the yearly festival cycle. There are maybe only a handful of those really exceptional musicians in each generation who open a new musical chapter. And they don’t grow on trees, but in clubs and small venues all over the world. Those are the stages that mean the world to this music and their musicians, without these festivals could not exist.

But that’s a different story …